#Flutlicht

Handball-EM als Bewährungsprobe: So gelang der vorgezogene Relaunch von handball-world

Das Jahr 2024 startete fulminant mit der Handball-Europameisterschaft in Deutschland. Dabei war das Großevent die erste echte Bewährungsprobe für die technisch komplett neu aufgesetzte handball-world.news-Plattform. Erst im Dezember hatte die Plattform ihren Relaunch vollzogen, noch Wochen vor dem zunächst anvisierten Release-Datum im Januar. Die Projektmanager Lennart Löscher und Benjamin Hahn planten und koordinierten die unterschiedlichsten Aufgaben, damit sich das Endprodukt nicht nur sehen lassen konnte, sondern auch technisch einwandfrei funktionierte.

Zusammen mit dem Projektteam des Olympia-Verlags und André Tzschaschel und Christian Ciemalla von handball-world.news wurde in den Wochen vor dem Turnier die Plattform massiv weiterentwickelt und verhalf so dem News-Portal zu einem „Quantensprung“. Und: der Einsatz hat sich gelohnt – der kicker und handball-world konnten starke Zahlen vermelden. Was dahinter steckt und worin die Gründe für den vorzeitigen Relaunch liegen, verraten die Projektmanager Lennart Löscher und Benjamin Hahn im Interview.

Wir haben es geschafft eine Plattform, die über zwei Jahrzehnte

mit ganz viel Herzblut aufgebaut wurde,

technisch in das Jahr 2024 zu hieven.

Lennart über das Ergebnis des Relaunches von handball-world.news
Die Projektmanager Lennart Löscher und Benjamin Hahn begleiteten den Relaunch von handball-worldOlympia-Verlag

Wie wurde der Prozess geplant und organisiert, um den Relaunch vorzuziehen?

Lennart: Wir haben das Projekt in Scrum aufgezogen. Für die Softwareentwicklung sicherlich keine bahnbrechende Neuigkeit, aber uns hat es geholfen, äußerst effizient und zielgerichtet vorzugehen. Eine der größten Herausforderungen während des Prozesses, war es, ein klares Zielbild zu zeichnen, also Features zu priorisieren und diese dann fachlich so vorzubereiten, dass sie technisch umgesetzt werden konnten. 

Wie sah dieser Scrum-Prozess im Detail aus?

Benjamin: Wir haben in Sprints gearbeitet und nach jedem Paket eine kritische Betrachtung unserer Arbeitsweise durchgeführt. In der sogenannten Retrospektive sind wir auf das Thema Zeitplan und Go-Live-Termin zu sprechen gekommen. Es wurde die Entscheidung getroffen, den Go-Live nach vorne zu schieben und dafür ein paar Funktionen weniger zu realisieren. Zusammen mit Lennart und Christian von handball-world.news haben wir die Prioritäten bzgl. des Funktionsumfangs gesetzt und die notwendigen Schritte im Team abgestimmt. Durch den regelmäßigen Austausch mit Christian konnten wir offen kommunizieren, bis wann wir Funktionen entwickeln (Sprint 7) und wann wir auf die Zielgerade einbiegen (Sprint 8), um zu testen, ob das Produkt stabil läuft und wir es performant ausliefern können. Sprints sind definierte Arbeitspakete mit vorher festgelegten Aufgaben, einer festen Dauer (bei uns meist 2 Wochen) mit einem klar definierten Ziel. Nach jedem Sprint wurde das Ergebnis den Verantwortlichen von handball-world.news präsentiert. Das Feedback aus den Präsentationen konnte oft bereits im nächsten Arbeitspaket mitberücksichtigt werden. 

Sprintplanung rund um den Relaunch von handball-worldOlympia-Verlag

Welche Rolle spielte das Teamwork in diesem Prozess? Gab es besondere Kommunikations- oder Kooperationsmaßnahmen?

Lennart: Gutes Teamwork war in diesem Projekt der zentrale Grund für den erfolgreichen und vorzeitigen Launch, denn ursprünglich hatten wir für den Start erst Anfang 2024 anvisiert. Immer wenn Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Fachbereichen zusammenkommen, ist es sehr wichtig, dass die Chemie stimmt, um den dann manchmal doch schwierigen Kommunikationsfluss zwischen eher inhaltlich-getriebenen Themen und der Software-Entwicklung dauerhaft zu gewährleisten – und das war in diesem Projekt ohne Frage der Fall.
 
Benjamin: Durch die Nutzung des Scrum-Frameworks gab es im Team eine klare Rollenverteilung für das Projekt. Das war die Grundlage für die Teamarbeit, jeder im Team kannte seine Rolle und die damit verbundenen Aufgaben.  Entscheidend waren die gemeinsame Kommunikation, der regelmäßige Austausch untereinander über die zu erledigenden Aufgaben und die Klärung bei Unklarheiten, sei es inhaltlicher oder technischer Natur.

handball-world.news in den Anfangszeiten handball-world.news
handball-world.news seit Ende 2023 in neuem Look für Desktop und Mobile handball-world.news

Welche technischen Innovationen oder Entwicklungen ermöglichten es, den Relaunch schneller als üblich abzuschließen? Gab es spezielle Tools oder Softwarelösungen, die hierfür eingesetzt wurden?

Benjamin: Durch den Einsatz der Technologie React in der Frontend-Entwicklung sind wir neue Wege gegangen und die Entwickler hatten einige technische Hürden zu bewältigen. Der erstmalige Einsatz in einem Projekt dieses Umfangs hat erstmal mehr Zeit in Anspruch genommen. Zeit sparen konnten wir im Abrufen der Daten aus der kicker-API, da diese Schnittstelle fest vorgegeben war und daran auch keine Änderungen durchgeführt wurden.

Wie wurde mit den Risiken umgegangen, die ein vorzeitiger Relaunch mit sich bringen kann, insbesondere in Bezug auf Qualitätssicherung und Fehlerbehebung?

Das Vorziehen des Termins hat das Risiko minimiert

und wir hatten noch Zeit

für Fehlerbehebung und Qualitätsverbesserungen.

Benjamin über die Gründe für den vorgezogenen Relaunch

Benjamin: Aufgrund der im Dezember anstehenden Feiertage und Urlaubszeit, wollten wir nach dem Go-Live noch ein paar Tage zum Beobachten des Produkts und um mögliche auftretende Fehler noch vor der EM beheben zu können.  Das Vorziehen des Termins hat das Risiko minimiert und wir hatten noch Zeit für Fehlerbehebung und Qualitätsverbesserungen.  Der Launch an sich verlief durch die sehr gute Vorplanung und enge Abstimmung aller Beteiligten, weitestgehend reibungsfrei. Einzig die Anforderung der Weiterleitungen von Inhalten der alten auf die neue Seite hat für etwas Verzögerung gesorgt. Nach etwa einer Stunde war auch diese Herausforderung gemeistert. Die neue Seite lief zu dieser Zeit bereits stabil.

Wie nachhaltig ist der Relaunch in Bezug auf zukünftige Aktualisierungen und Anpassungen? Welche Pläne gibt es, um die Plattform kontinuierlich zu verbessern?

Benjamin: Aufgrund der kurzen Projektzeit und der bevorstehenden Handball-EM im Januar wurden technisch einige „Abkürzungen“ genommen und diese müssen nach Abschluss des Relaunches ausgebessert bzw. überarbeitet werden. Mit der Einführung der Technologie React wurde aber der Grundstein gelegt, damit der weitere Aufbau von handball-world für die Zukunft gerüstet ist.

Wie wurde intern und extern Feedback zum Relaunch gesammelt und wie beeinflusst dieses Feedback zukünftige Entwicklungen?

Seit 2023 Teil des Olympia-Verlags: Christian Ciemalla (2. v.l.) und André Tzschaschel (2. v.r.)Olympia-Verlag

Benjamin: Das Feedback wird fortlaufend durch Christian und André aus der Handball-Community gesammelt und in Abstimmung mit Lennart in neuen Anforderungstickets zusammengetragen. Aus diesen Tickets werden dann künftig neue Arbeitspakete (Sprints) geplant, mit der Entwicklung abgestimmt und umgesetzt.

Was macht dieses Projekt für euch so besonders – worauf seid ihr stolz?

Lennart: Man kann das Ganze glaube ich sehr nüchtern betrachten und sagen, wir haben ein bedeutendes Softwareprojekt früher gelauncht als geplant. Das ist (wie man mit dem Beitrag ja sieht) eine News wert. 

Aber das, was mich stolz macht, sind vor allem zwei Dinge: Wir haben es geschafft eine Plattform, die über zwei Jahrzehnte mit ganz viel Herzblut aufgebaut wurde, technisch in das Jahr 2024 zu hieven und das ohne, dass die Identität der Marke handball-world verloren gegangen ist. Dadurch konnten wir die User während der EM (und jetzt auch noch darüber hinaus) begeistern und ihnen einen echten Mehrwert bieten.

Startseite von handball-world.news nach dem Relaunch Screenshot: handball-world.news
Übersichtsseite zur Handball-Bundesliga Screenshot
Übersichtsseite Handball-Bundesliga Screenshot: handball-world.news

Der andere Punkt, der für mich sehr besonders ist, ist zu sehen, wie viel Leidenschaft auch in der Softwareentwicklung stecken kann. Wir haben ein Team, dass sich voll und ganz mit dem Projekt identifizieren konnte, obwohl sie davor nicht viel mit dem Handball am Hut hatten. Während des Projekts haben sie dann viele Ideen eingebracht, die entweder jetzt schon auf der Seite zu sehen sind, oder in Zukunft einen Mehrwert für die User bringen werden. Da kann man sich nur auf weitere Projekte dieser Art freuen!

Tommy Dobs ist seit über zehn Jahren im Bereich Content Marketing, PR und Blogging aktiv. Für unseren Blog schaut er hinter die Kulissen unserer Sportmedien-Angebote, beleuchtet unsere Projekte und spricht mit den Menschen über ihre Motivation. Eine besondere Leidenschaft ist für ihn Data Storytelling. So bringt er Daten und Zahlen zusammen, um emotionale Geschichten mit detailreichen Fakten zu erzählen.