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Zwischen Focaccia und Fachsimpeln: Hinter den Kulissen der kicker-Reporterreise von Mario Krischel und Felix Kneidl

München, Verona, Como, München – Hauptsache Reporterreise! kicker-Reporter Mario Krischel und Video-Chef Felix Kneidl setzten sich kürzlich für einen doch besonderen Diensttermin ins Auto. Eine Reporterreise über die Alpen, durch das herbstliche Italien über den Comer See bis nach Verona.

Normalerweise reist Mario (meist) per Flugzeug zu den internationalen Auftritten des FC Bayern, Felix ist oft deutschlandweit mit dem kicker.TV-Team unterwegs. Nun ging es also in den Dienstwagen und für fünf Tage wurden diverse Audio- und Video-Formate aufgenommen – wie das bei vier Spielen in fünf Tagen gelingen konnte, welche neuen Freiheiten im Zug der digitalen Weiterentwicklung des kicker die beiden erhielten – und was dann doch schief ging, verraten sie im Doppel-Interview:

kicker on Tour – Felix und Mario legten bei der Reporterreise über 1.500 Kilometer zurückkicker | Olympia-Verlag

Mario, du bist schon oft für den kicker unterwegs gewesen, im letzten Jahr mit dem Tross des FC Bayern in Südkorea. Wie kam es zur Idee der Reporterreise inmitten der Saison, die ja sonst eher in der Sommer- oder Winterpause stattfinden?

„Ich schaue mir die Spielpläne immer frühzeitig an, weil ich ja für den kicker sowohl den FC Bayern als auch den FC Augsburg begleite. Und als ich gesehen habe, dass das direkte Duell der beiden am Freitagabend ist, musste ich mir natürlich die Frage stellen, was ich mit dem restlichen Wochenende veranstalte. Viel Hin- und Herschauen sowie viele Gespräche und viel Planerei ergaben die Route: München, Verona, Como, München - mit vier Spielen in fünf Tagen.“

Wie habt ihr als Team – Reporter und Video-Journalist – eure Arbeit auf der Reise organisiert, um alle Formate erfolgreich zu beliefern?

Felix: „Wir haben uns im Vorfeld Gedanken gemacht, wie wir was in Szene setzen wollen. Mario hat den redaktionellen Part übernommen und die Interview-Anfragen platziert, während ich bereits in Filmsets und Sequenzen gedacht habe, die für die einzelnen Formate passend sind.“

Mario: „Die Nach- und Vorberichterstattung für die Bundesliga fand viel im Auto statt, während Felix das Auto steuerte. Flexibel sein ist ja kein Problem mehr heutzutage.“

Was war der größte Unterschied zwischen der Vorbereitung auf die Spiele und den Interviews vor Ort?

Mario beim Interview mit Nationalspieler Robin Gosenskicker | Olympia-Verlag

Mario „Die Spiele waren gewissermaßen ein Schmankerl, bei denen wir keinen direkten Auftrag hatten, sondern in Ruhe unsere Interviewgäste verfolgen konnten. Wie spielen sie? Was fiel sonst auf? Und während der Partie zwischen Como und Florenz konnte ich in der zweiten Hälfte schon mal die Fragen für das Mixed-Zone-Interview mit Robin Gosens vorbereiten, das wir vorher organisiert hatten.“

Mario, wie schmeckt die italienische Pressetribüne? Wie waren der Umgang mit den Journalisten und der kulinarische Service – anders als in Deutschland?

„Kein großer Unterschied tatsächlich. In Verona gab es Focaccia und andere kalte Speisen, dazu Wasser. In Como ein Lunchpaket mit einem Ciabatta, einer Banane und einer Flasche Wasser. Eher rudimentär tatsächlich im Vergleich zur Allianz-Arena.“

Konntest du Kontakte zu italienischen Journalistinnen und Journalisten knüpfen?

Mario: „Ja, natürlich. Ich habe einige Kontakte zu den jeweiligen Pressemitarbeitern der Vereine aufgebaut – dürfte sicherlich nochmal nützlich sein in Zukunft. 

Felix, welche besonderen Herausforderungen gab es bei den Filmaufnahmen während der Reise – sei es technisch oder kreativ?

„Am schwierigsten war es, die bestehende Rechtelage nicht zu verletzen und ganz genau zu beachten, was wir filmen dürfen und was nicht. Zudem haben wir beim Interview mit Yannick Engelhardt in Como nicht unser gewünschtes Set bekommen, mussten dann also spontan umplanen.“

Welcher Moment der Reise war für euch am eindrücklichsten – sei es ein Spiel, ein Interview oder eine spontane Szene?

Zwischenstop: Felix und Mario während eines Video-Drehs am Comer Seekicker | Olympia-Verlag

Felix: „Am meisten im Sinn geblieben ist mir die Szene nach dem Halbzeitstand zwischen Verona und Inter Mailand. Inter führte bereits 5:0 und Mario meinte scherzhaft in seiner Moderation, dass davon hoffentlich nicht das geplante Interview mit Flavius Daniliuc am nächsten Tag betroffen sei. Wer wissen will, was dann passiert ist, sollte unbedingt das Video zur Reporterreise anschauen.“

Wie unterschiedlich ist das Arbeiten in Stadien wie der Allianz Arena in München und kleineren Orten wie Como – sowohl aus Sicht des Reporters als auch des Filmteams?

Felix: „Die Wege im Stadion von Como waren viel kürzer, was natürlich der Größe des Stadions und der Stadt geschuldet ist. Wir konnten die Strecke vom Hotel zum Stadion zu Fuß zurücklegen, was ein riesiges Plus war. Zudem war die Aussicht auf dem Comer See aus dem Stadion unschlagbar. Natürlich muss man aber auch sagen, dass die Mixed Zone oder der PK-Raum in der Arena bei allem Charme, den Como versprüht, dann doch ein professionelleres Arbeiten ermöglichen.“ 

Was macht es besonders spannend, auf einer Reise so viele verschiedene Medienformate – von Print über Online bis hin zu Video und Social Media – zu vereinen?

Felix: „Wir wollten unserem Publikum zeigen, wie vielschichtig der Beruf des Reporters mittlerweile ist. Ein Reporter fährt nicht einfach zu einem Termin und beliefert "nur" einen einzigen Bereich. Er deckt alle auf einmal ab. Die kicker-Reporter denken in sämtlichen Formaten und schaffen es so, unsere User auf allen Portalen zu erreichen. Sei es Audio, Video, Social, Print oder Digital. Der kicker veröffentlicht seine Inhalte auf allen Ebenen gleich professionell.“

Auf der Reise trafen Mario und Felix auch Yannik Engelhardt für ein KMD-Spezialkicker

Hier geht es zum kicker meets DAZN-Spezial mit Yannik Engelhardt. 

Felix, gab es eine Situation, in der du improvisieren musstest, um eine Aufnahme zu retten oder zu perfektionieren?

„Wir haben uns ständig an die Begebenheiten vor Ort angepasst. Natürlich hatte ich einige Shots im Kopf, aber andere sind auch spontan entschieden. Auch Mario hat hier ein sehr gutes Gespür entwickelt, wie welche Szene wirken könnte und hat mir viel Input geliefert. Wir haben uns dabei also einfach gut ergänzt.“

Wie habt ihr es geschafft, in einer so kurzen Zeitspanne eine so große Menge an Inhalten für verschiedene Plattformen zu erstellen?

Mario: „Es macht einfach Spaß. Und wenn man Freiheiten, die wir durch unser crossmediales kicker-Angebot in den vergangenen Jahren nachhaltig aufgebaut haben, hat, gleichzeitig viele Ideen und man sich so enorm entfalten kann, kommt in der Regel was Anständiges dabei rum.“

Was war der wichtigste technologische Helfer auf dieser Reise – sei es beim Schreiben, Filmen oder beim Produzieren der Inhalte?

Felix: „Nicht die spannendste Antwort: Die Laptops und die Kamera. Generell sind wir beim kicker halt immer professioneller geworden in den letzten Jahren, was unsere Ausrüstung im audiovisuellen Bereich angeht.“

Im Gespräch mit Yannik Engelhardt kicker
Felix und Mario trafen auch Yannik Engelhardt kicker

Gab es auf der Reise Momente, die euch aus eurer Komfortzone herausgeholt haben – sei es beim Schreiben, Filmen oder durch äußere Umstände?

Mario: „Nach der spontanen Absage von Daniliuc, der ins Straftrainingslager verbannt wurde, mussten wir natürlich den Drehplan umschmeißen und sowohl redaktionell als auch produktionstechnisch darauf reagieren. Ich finde, das Resultat kann sich sehen lassen.“

Welche Lehren habt ihr aus dieser Reise gezogen – sowohl für eure jeweilige Arbeit als Reporter und Videograf als auch für die Zusammenarbeit als Team?

Felix: „Dass wir uns als Team sehr gut ergänzt haben, das Potenzial für weitere Drehs dieser Art riesig ist und die Ideen auch dank des positiven Feedbacks auf unsere Reise jetzt schon wieder sprießen.“

Wird es eine Wiederholung geben? Wenn ja, wohin geht’s als Nächstes?

Felix: „Wir haben damit gezeigt, was bei der WM 2026 und auch weit davor für den kicker möglich sein kann. Hier wollen wir unseren Usern einen völlig neuen Blick auf das Turnier und unsere Arbeit ermöglichen.“

Was die beiden sonst noch erlebt haben? Der Rückblick auf die Reporterreise im Video:

Die kicker-Reporterreise im Videokicker | Olympia-Verlag

Tommy Dobs ist seit über zehn Jahren im Bereich Content Marketing, PR und Blogging aktiv. Für unseren Blog schaut er hinter die Kulissen unserer Sportmedien-Angebote, beleuchtet unsere Projekte und spricht mit den Menschen über ihre Motivation. Eine besondere Leidenschaft ist für ihn Data Storytelling. So bringt er Daten und Zahlen zusammen, um emotionale Geschichten mit detailreichen Fakten zu erzählen.