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Positionswechsel auf Zeit – Jobrotation beim Olympia-Verlag

Manchmal muss der Stürmer in die Innenverteidigung, manchmal der Abräumer in die Spitze, oft notgedrungen, denn die Nachspielzeit läuft und das Ergebnis steht auf Messers Schneide. Wir wechseln die Position seit einigen Monaten vollkommen freiwillig und ohne Spieldrama, denn für einen Tag (oder mehr) bieten wir unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit etwas ganz anderem nachzugehen als dem, was sie sonst tagtäglich tun. 

Jobrotation – das bedeutet für Mitarbeitende die Chance, für eine Weile in andere Abteilungen oder Positionen zu wechseln. Beim Olympia-Verlag hat dieses Konzept viele Vorteile: Es ermöglicht den Mitarbeitenden, neue Fähigkeiten zu erlernen, sich gegenseitig besser kennenzulernen und gleichzeitig das Verständnis für die Arbeitsweise anderer Teams zu stärken.

Die Idee der Jobrotation gibt es im Olympia-Verlag schon länger, doch erst durch die intensive Arbeit der New-Work-AG wurde das Konzept richtig durchdacht und strukturiert. Heute ist es ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags im Verlag. „Wir wollten, dass es mehr als nur eine gelegentliche Abwechslung ist. Die Jobrotation sollte Teil unserer Unternehmenskultur werden“, so Ljiljana Buncic, die als Projekt- und Prozessmanagerin für die Umsetzung zuständig war.

Jobrotation: Seit einigen Monaten wechseln unsere Mitarbeitenden den Arbeitsplatz.KI-generiert (Dall-E)

Wie Jobrotation im Olympia-Verlag abläuft

Das Programm zur Jobrotation wurde zunächst im Intranet vorgestellt, so dass alle Mitarbeitenden sich freiwillig anmelden konnten. Um möglichst vielen die Teilnahme zu ermöglichen, ist die Jobrotation flexibel gestaltet: von kurzen Einsätzen über ein paar Stunden bis hin zu längeren Phasen von mehreren Tagen. 

„Wir wollten sicherstellen, dass wirklich jede*r die Chance bekommt, mitzumachen – egal wie voll der Kalender ist“, sagt Ljiljana. Zunächst wurden einige Testpersonen ausgewählt, deren Feedback half, das Programm zu verfeinern.

So haben die Mitarbeitenden heute die Möglichkeit, unterschiedlichste Arbeitsbereiche kennenzulernen und auch neue Kontakte zu knüpfen. Die Koordination des Programms liegt in den Händen von Ljiljana und ihrem Team. Anfangs wurden Mitarbeitende gezielt angesprochen, doch mittlerweile basiert die Teilnahme komplett auf Freiwilligkeit. 

Eine der größten Herausforderungen war es, passende Zeitfenster zu finden – besonders in Abteilungen, die stark ausgelastet sind. „Klar, es ist nicht immer einfach, den Alltag für eine Jobrotation zu unterbrechen, aber die Teams sind wirklich offen und machen das möglich“, so Ljiljana über die fachbereichsübergreifende Abstimmung. Der Ablauf wird in enger Absprache zwischen den Mitarbeitenden und den Abteilungen festgelegt, und durch Fragebögen werden im Vorfeld die Erwartungen und Ziele abgestimmt.

Von der Unternehmenskommunikation zum Podcast

Es war ein sehr intensiver Tag mit enger Taktung.

Podcasts einzusprechen und zu veröffentlichen fängt nicht

mit der Aufnahme an, es sind viele inhaltliche wie

strukturelle Vorbereitungen, die getroffen werden müssen.

Tommy Dobs aus der Unternehmenskommunikation nach der Jobrotation in der Podcast-Redaktion

Tommy Dobs hospitierte einen Tag lang im Podcast-Team, blickte Isabella Fischer über die Schulter und nahm an Meetings und Aufnahmen teil: "Es war ein sehr intensiver Tag mit enger Taktung. Podcasts einzusprechen und zu veröffentlichen fängt nicht mit der Aufnahme an, es sind viele inhaltliche wie strukturelle Vorbereitungen, die getroffen werden müssen. Besonders bei einem täglichen News-Format wie kicker Daily habe ich erfahren, wie wichtig auch hier eine klare Organisation ist, um jeden Tag pünktlich eine neue Folge auf die Podcast-Plattformen zu bringen."

Positive Erfahrungen und was sich verändert hat

Die Jobrotation hat schon einigen Mitarbeitenden im Olympia-Verlag neue Perspektiven eröffnet. Viele berichten, dass sie ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Abläufe in anderen Abteilungen gewonnen haben. Und: diese neuen Einsichten stärken eben nicht nur das Verständnis füreinander, sondern auch das Teamgefühl im Verlag. Die Vorteile sind zahlreich, denn der Austausch zwischen den Abteilungen sorgt dafür, dass Wissen besser weitergegeben und neue Verbindungen geknüpft werden. 

Ein großer Vorteil der Jobrotation ist auch, dass sie die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Mitarbeitenden fördert. Sie können neue Fähigkeiten entwickeln und ihre Problemlösungskompetenz ausbauen. Der Austausch zwischen den Abteilungen hat zudem Hemmschwellen abgebaut, sodass sich die Teams nun leichter direkt ansprechen und unkomplizierter zusammenarbeiten.

Solche Hospitationen bieten wertvolle Einblicke

und stärken die Brücke zwischen den Abteilungen.

Es ist ein weiterer Schritt in Richtung

einer nahtlosen und effektiven Zusammenarbeit.

Ullrich Schindler aus der Datenredaktion wechselte in die Digitalredaktion

Für Ullrich Schindler ging es in die Digitalredaktion: "Regelmäßig liefert die Datenredaktion Statistiken an die Digitalredaktion oder auch Onliner; von Ergebnissen und Tabellen bis Vorschauen. Um ein besseres Verständnis zu bekommen, wie die Arbeit auf der „anderen Seite“ aussieht, wie die Wege, Abläufe und Kommunikation dort sind, habe ich zwei volle Tage in der Digitalredaktion verbracht. Ziel des Besuchs war, dass sowohl Reporter als auch Mitarbeitende der Digitalredaktion die Arbeitsweisen, Prozesse und Herausforderungen des jeweils anderen Bereichs noch besser verstehen und somit eine noch engere und effektivere Zusammenarbeit möglich ist. Kennengelernt habe ich das Content-Management-System Living Docs, wie angelieferte Texte von Reportern aufbereitet und ins Netz gestellt werden, angereichert mit Bildern, Links, Umfragen, Bilderstrecken etc.

Entstanden sind auch zwei Projekte, in denen Artikel um Grafiken aus der Datenredaktion gebaut wurden und gerne hier angeschaut werden können: https://www.kicker.de/und-immer-wieder-guirassy-die-bundesliga-torflut-in-grafiken-974415/artikel. Abschließend kann ich sagen, dass solche Hospitationen wertvolle Einblicke bieten und die Brücke zwischen den Abteilungen stärken. Es ist ein weiterer Schritt in Richtung einer nahtlosen und effektiven Zusammenarbeit."

Vom Schreiber zum Gestalter: kicker-Reporter in der Digitalredaktion

Dieses Bewusstsein, nicht einfach nur einen Text

anzuliefern, sondern Teil eines Teamprozesses zu sein,

macht für mich gerade im Alltag einen spürbaren Unterschied.

kicker Reporter Thiemo Müller wechselte von der Print- zu Digitalredaktion
Thiemo Müller, Leiter des kicker-Reporternetzwerks, war zu Gast in der DigitalredaktionOlympia Verlag

Thiemo Müller ist langjähriger kicker-Reporter und so insbesondere fürs Schreiben von Storys oder Kommentaren zuständig, er wechselte für drei Tage in die Digitalredaktion, wo die Publikation der Reporter-Artikel quasi rund um die Uhr umgesetzt und gestaltet wird: "Das Miterleben der Abläufe hilft definitiv, Texte auch im Detail so anzubieten, dass sie möglichst unkompliziert und damit möglichst schnell veröffentlicht werden können. Und wie gesagt: Den unmittelbaren Austausch mit Kolleginnen und Kollegen vor Ort empfand ich persönlich als motivierend. Dieses Bewusstsein, nicht einfach nur einen Text anzuliefern, sondern Teil eines Teamprozesses zu sein, macht für mich gerade im Alltag einen spürbaren Unterschied."

Dreierpack für unsere Motion Designerin Lisa

Die Anwendung der genutzten Programme ist

unseren Tools sehr ähnlich. ​​​​Wir konnten

die Prozesse und Zusammenhänge zwischen

den Abteilungen besser kennenlernen.

Sonja Müller, Stefan Schmid und Sabine Klier verbrachten zu dritt den Tag mit Motion Designerin Lisa

Sabine Klier (stellvertrende Art Director kicker) , Stefan Schmid (Grafiker/Layout Redaktion) und Sonja Müller (damals: Grafikerin, heute: Marketingmitarbeiterin) begleiteten einen Tag lang Lisa Schwarm, die als Motion Designerin für den Olympia-Verlag und kicker tätig ist: "Mit Bewegtbild und Animation hatten wir bisher nur im privaten Bereich aber nicht in unserer täglichen Arbeit Umgang. Unserer jetzigen Tätigkeit kommt Lisas Arbeitziemlich nahe. Die Anwendung der genutzten Programme ist der unserer Tools sehr ähnlich. Wir konnten die Prozesse und Zusammenhänge zwischen den Abteilungen ein wenig besser kennenlernen."

Ljiljana Buncic führte mit dem New Work-Team die Jobrotation einOlympia Verlag

Blick in die Zukunft: Wie geht es weiter mit der Jobrotation?

Es ist eine großartige Möglichkeit, das Unternehmen

zukunftssicher aufzustellen, indem wir Mitarbeitende

ermutigen über ihre bisherigen Aufgaben hinauszuschauen.

Ljiljana Buncic – Projekt- und Prozessmanagerin beim Olympia-Verlag

Die Jobrotation soll auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur im Olympia-Verlag bleiben. Das Ziel ist, noch mehr Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, in verschiedene Bereiche hineinzuschnuppern. Besonders im Hinblick auf den bevorstehenden Umzug in das neue Gebäude in der FlaHo spielt das Programm eine zentrale Rolle. „Es ist wichtig, dass sich die Mitarbeitenden bis dahin gut kennenlernen, damit der Übergang in die neuen Räumlichkeiten auch möglichst reibungslos abläuft“, erklärt Ljiljana.

Darüber hinaus bleibt die Jobrotation ein wichtiger Bestandteil der strategischen Ausrichtung des Olympia-Verlags. „Es ist eine großartige Möglichkeit, das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen, indem wir Mitarbeitende ermutigen, über ihre bisherigen Aufgaben hinauszuschauen“, fasst Ljiljana zusammen. 

 

Tommy Dobs

PR & Communications Manager

tommy.dobs@olympia-verlag.de

Tommy Dobs ist seit über zehn Jahren im Bereich Content Marketing, PR und Blogging aktiv. Für unseren Blog schaut er hinter die Kulissen unserer Sportmedien-Angebote, beleuchtet unsere Projekte und spricht mit den Menschen über ihre Motivation. Eine besondere Leidenschaft ist für ihn Data Storytelling. So bringt er Daten und Zahlen zusammen, um emotionale Geschichten mit detailreichen Fakten zu erzählen.